Deutschland ist ein sehr reiches Land. Wir haben alles im Überfluss und doch gibt es so viele Menschen mit runterhängenden Mundwinkeln. Menschen, die nicht glücklich sind.
Laut World Happiness Report 2017 landete Deutschland auf Platz 16. Im Gegensatz zu 2015 hat sich Deutschland auf der Glücksskala um 10 Plätze verbessert, ist aber dennoch hinter der USA zu finden.
Maike van den Boom hat sich vor einiger Zeit auf den Weg gemacht und hat die glücklichsten Länder der Welt besucht. Unter anderem die nordischen Länder wie Dänemark oder Norwegen.
Norwegen hat es in diesem Jahr auf Platz 1 geschafft laut World Happiness Report 2017.
Doch was Maike van den Boom herausgefunden hat und warum wir Deutschen mitunter am Glück vorbeileben, erzählt sie packend, mitreißend und spannend in Ihrem Buch:
Wo geht’s denn hier zum Glück? – meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können.
Hier als Taschenbuch
als gebundene Ausgabe
als Kindle Edition
Ich habe das Buch erst vor Kurzem gelesen und kann es Dir wirklich ans Herz legen. Es ist wunderschön. Vor allem lebendig geschrieben. Doch am allerbesten ist, dass Du erfährst was andere Menschen in anderen Ländern glücklich macht. Du wirst wahrlich erstaunt sein.
Doch wie sieht das Leben in Deutschland im Durchschnitt aus?
Ganz ehrlich, ich lebe gerne in Deutschland. Auch wenn ich mich manchmal frage, ob ich das auch später im Alter noch will. Vielleicht möchte ich dann meinen Wohnsitz ins Ausland verlangern.
Warum?
Weil es viele Länder gibt, wo die Sonne höher steht, wo die Menschen freundlicher und glücklicher sind, wo der Zusammenhalt wichtiger ist als Macht und Geld.
Ich persönlich sehe Deutschland als kein glückliches Land an, auch ohne das Buch von Maike van den Boom, weil wir das Miteinander verlernt haben.
Der Mensch in unserem Land gleicht eher einer Maschine, die zu funktionieren hat. Tag ein Tag aus gehen Menschen 40 Stunden in der Woche arbeiten. Oftmals für viel zu wenig Geld. Mitunter haben Menschen sogar 2 Job. Nimmt man den Sachverhalt der kommenden Altersarmut in Deutschland mit ins Boot, dann fragt man sich im Ernst, wofür wir Menschen uns hier so abrackern.
Besonders erschreckend finde ich die Moral, die heutzutage an Arbeitsplätze herrscht. Der Starke gewinnt, der Schwache hat Pech gehabt.
Ich bin ein Ostkind und sicherlich war im Osten auch nicht alles Gold was glänzt. Wir hatten wenig, doch was wir hatte, war Menschlichkeit, Miteinander. Die Menschen untereinander haben sich gesehen und wurden vom anderen gesehen und akzeptiert. Klar, gab es auch Streit, aber nicht in dem Maß wie es heute ist. Heute ist jeder auf sich selbst bedacht. Der Eigennutz und der Egoismus sind immer noch so groß geschrieben, sodass es sogar schon den Kindern im Kleinkindalter beigebracht wird. Durch Vorleben versteht sich.
Wir kommen gar nicht auf die Idee unsere Hüllen fallen zu lassen und unserem Herzen in Liebe zu folgen.
Aus Angst man könnte uns auslachen und wir wären nicht mehr „in“. Aber „in“ sein, ist wirklich nicht die Lösung zum Glück, denn damit rennen wir weiterhin mit der Masse mit und verkaufen uns selbst für materielle Dinge wie Haus, Auto und Markenklamotten.
Selbstverständlich ist, dass wir alle ein Dach über dem Kopf brauchen, Geld auf dem Konto, sowie Kleidung und natürlich Essen. Denn wir sind Menschen aus Fleisch und Blut und keine abgehobenen Esoteriker. Selbst Esoteriker brauchen etwas zu beißen zwischen den Kiemen!
Doch schauen wir uns einmal genau um oder besser gesagt – schauen wir einmal genau hin, dann stellen wir fest, dass unsere Arztzimmer täglich voll sind, die Betten der Krankenhäuser sind immer belegt und die Operationssäle haben Hochbetrieb, mal von der Notaufnahme abgesehen. Schon junge Menschen haben Krebs oder Tumore, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Das Schlimme daran ist, dass niemand den Zusammenhang seiner Krankheit mit dem Lebensstil, geschweige denn mit seinen Gedanken und dem Seelenleben sehen will. Verletzungen, Enttäuschungen, Hartherzigkeit – alles, aber rein weg alles wird in unserem Körper gebunkert und spiegelt sich irgendwann, wenn das Fass kurz vor dem Überlaufen ist als Resultat wieder.
Du glaubst mir nicht?
Das kann ich gut verstehen. Ich wollte das früher auch nicht glauben. Doch irgendwann erreicht man im Leben ein Bewusstsein dafür und erkennt die wahren Zusammenhänge.
Statt Frieden zu fertigen und Liebe zu leben, regieren Frust, Wut, Angst und Zorn. Aufeinander und untereinander – versteht sich. Das fängt im Job an und hört in der Familie auf. Es wird geduldet, in sich hineingefressen oder beschimpft, kritisiert, gemeckert.
Wo sind die Menschen hin, die sich die Hand geben?
Die füreinander da sind?
Füreinander einstehen?
Noch bei der Hochzeit wird es versprochen und dann schnell im Laufe eines Lebens im Alltag vergessen.
Wann, fragen wir, ob ein Kind unsere Hilfe braucht, ob wir einem älteren Menschen über die Strasse helfen können, ob eine Frau, die gefallen ist unsere Hilfe benötigt – sich etwas getan hat, ob es dem Nachbarn gut geht?
Richtig! So gut wie nie.
Viel schlimmer noch, wir schauen lieber weg.
Ja, und das Gleiche ist mit einem Lächeln.
Wann schenken wir ein Lächeln? Ein liebes Wort? Einfach mal so?
So gut wie gar nicht!
Und da wundern wir uns, dass wir Menschheit in Deutschland unglücklich, einsam, alleine, traurig oder wütend sind. Ja, zum Schluss sogar krank.
Wir brauchen uns nicht zu wundern.
Und solange wir weiterhin Macht und Geld, sprich materiellen Werten hinterherlaufen – so leben wie alle es tun, die Augen verschließen und unser Herz belügen, werden wir nie unser Glück und unseren Frieden finden. Es wird alles so bleiben wie es ist und der Mensch wird unter Menschen einsam sein, weil das Wichtigste im Leben fehlt und das Notwendigste der Welt nicht geteilt wird.
Die Liebe.
Mag sein, dass Du mich heute provokant und negativ empfindest. Das kann ich dann leider nicht ändern. Doch ich sehe Deutschland so, weil ich mit offenen Augen und einem ehrlichen Herzen durch`s Leben gehe.
Auch wenn ich gerne hier lebe, finde ich doch, dass die wichtigsten Grundbausteine für ein glückliches Leben fehlen, und das viel zu wenig Menschen miteinander leben, auch wenn sie sich nicht kennen. Auch einfach mal uneigennützig geben.
Herzlichst Deine Heike Reuschner