Diese Frage möchte ich in diesem Blogbeitrag versuchen zu beantworten. Auch wenn mir jetzt schon klar ist, dass jeder von uns eine ganz andere, eher individuelle Meinung dazu haben wird. Für mich persönlich ist es eine ganz besondere Herausforderung darüber zu schreiben, weil ich viel Jahre vor dem sogenannten „GÖTTLICHEN“ weggelaufen bin, es versucht habe mit meinem Verstand zu verstehen – was definitiv nicht geht. Ich habe versucht es zu belächeln und als Quatsch zu bezeichnen. Ich habe einfach nicht daran geglaubt. Ich wollte nicht daran glauben. : )
Warum?
Aus Angst vor dem Göttlichen. Weil der Verstand es nicht verstehen kann und sich seine gewohnten Gedankengänge abgewöhnen müsste. Sich ein neues Bewusstsein angewöhnen muss, um sich selbst und dem eigenen Leben eine völlig neue Ausrichtung zu geben.
Sich selbst begegnen. Tiefer, offener und ehrlicher.
Will man das wirklich?
Naja, wir müssten uns eingestehen, wo wir Kompromisse machen, wo wir nicht auf uns hören, uns verbiegen lassen, auch gerne mal alles an die Wand klatschen könnten, wo wir andere viel cooler und hübscher finden, mit uns selbst nicht im Reinem sind und im Außen nach unserem Glück suchen – vielleicht in einem anderen Menschen.
Auch wenn uns all diese Verhaltensweise nicht dienlich sind, leben wir sie trotzdem.
Warum?
Weil wir uns selbst stellen müssten?
Weil wir uns selbst tief begegnen müssten?
Unseren Ängsten, unserer Wut, unserer Traurigkeit.
Das erschüttert uns, macht uns noch mehr Angst, was wiederum völlig normal ist. Lieber lassen wir unser Leben in gewohnten Bahnen laufen. Meistens ändern wir unser Leben erst dann, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Aus dem „MUSS“ heraus. Weil es uns schlecht geht. Wir krank geworden sind – ob nun körperlich oder psychisch.
Dann bekommen wir große göttliche Prüfungen, damit wir lernen und verstehen können, dass das Leben nicht nach unseren Gewohnheiten des Kopfes abläuft, sondern eine Energie in unserem Herzen uns führt. Eine Energie der wir noch nicht bereit waren zu folgen.
Ich verstehe bis heute nicht, warum es im Leben von uns Menschen so sein muss, …
… dass wir als vollkommene göttliche Kinder auf diese Welt kommen. Wir sind frei, glücklich und zufrieden und folgen unwiderruflich unserem Herzen. Der feinen inneren Stimme, die in diesem Alter noch ganz laut und unüberhörbar zu uns spricht.
Egal wann, egal wo.
Heute habe ich Lust im Jooginganzug zu bleiben, morgen im Bett. Heute habe ich Lust auf Schokolade, morgen auf Fischstäbchen mit Kartoffelsalat. Dem folgen wir, wenn wir es von zu Hause aus dürfen. Dann kommt die Schule, gefolgt von einer Lehre, zum Arbeitsplatz über Kinder und Familie und ehe wir uns versehen, stellen wir fest, dass wir nur noch funktionierende Menschen in unserem Alltag sind. Wenn wir Glück haben, ist bis hierher alles glatt gegangen. Wenn wir Pech haben, hat uns Trennung, Arbeitslosigkeit oder Krankheit ereilt.
Warum?
Warum gerade wir?
Hätte mich das Schicksal nicht in Ruhe lassen können? Hätte sich doch jemand anderes suchen können!
Aber nein! Wir bekommen diese große fette Prüfung.
Warum???
Auch ich habe große Prüfungen in meinem Leben bekommen.
Krankheit habe ich mehr als einmal erfahren. Eine Beziehung ging mehr als einmal in die Brüche. Das Haus, an dem ich ganz akribisch mitgebaut habe, aus dem ich mich als Greis raustragen lassen wollte, musste ich schon nach 2 Jahre verlassen, weil die Beziehung nicht mehr funktionierte. Alleine auf mich gestellt, nur noch meine Mutter hinter mir, musste ich mich neu orientieren. Neu beginnen.
Ich zog in eine kleine 2 Raum – Wohnung als alleinerziehende Mutter eines Sohnes, nahm die Bohrmaschine allein in die Hand und versuchte mein Leben wieder zu ordnen. Doch ohne Familie an seiner Seite ist das nicht ganz so einfach. Wenn dann auch noch Freunde dazukommen, die gerne ihr eigenes Herz bei einem ausschütten und nur am Rande fragen, wie geht es dir, wird es noch etwas schwieriger. Mal von den Freunden abgesehen, die sich sofort nach einer Trennung von einem abwenden. Bingo! Würde ich hier sagen.
Beruflich war ich immer selbständig. Als Friseurmeisterin besuchte ich einige Jahre meine Kunden zu Hause, dann gab ich ihnen die Gelegenheit mich in meinem eigenen Salon zu besuchen. Ich liebte meine Arbeit, mein eigenes Geschäft. Alles lief bestens solange ich mit am Stuhl stand und den Löwenanteil unseres Umsatzes einfuhr. Als ich Mutter wurde und nicht mehr im Salon stand, fiel mir alles auf die Füße. Die Umsätze gingen zurück, die Einnahmen meiner Mitarbeiter reichten nicht mehr aus, um alle Kosten zu decken, das Geschäft lief schleppender. Noch bevor sich meine Beziehung zum „AUS“ entwickelte, verkaufte ich meinen Salon. Nichtsahnend, dass ich kurze Zeit später ganz viel Freiheit haben werde. Mehr als mir lieb war.
Ohne Arbeit und Familie!
Doch ich war ein Stehaufmännchen und ging immer wieder an den Start. Immer und immer wieder.
Ich versuchte weiterhin meine Selbständigkeit auszuüben, eine gute Mutter zu sein, meinem Haushalt und allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Ob ich das hinbekommen habe?
Nur bedingt!
Denn meistens habe ich mich restlos ausgepowert und maßlos überfordert. Was für andere Frauen so super einfach war, war für mich eine der größten Hürden der Welt, die ich nie gemeistert habe. Um mich selbst besser zu verstehen, wendete ich mich der Spiritualität zu. Gefesselt und gefangen in den Theorien studierte ich Bücher. Doch einen wichtigen Aspekt habe ich bei aller Theorie vergessen. Die Praxis! Ich konnte anderen Menschen Veränderung nah bringen und diese schienen meine Ansätze auch umzusetzen. Nur mir selber gelang es nie.
Ich steckte in meinen alten Erfahrungen fest, packte Neue darauf, entwickelte ein Herz aus Stein, musste „Loslassen“, was mir nie bewusst war. Ich hätte nicht einmal gewusst wie.
Somit wurde mein Alltag zu einer Einbahnstrasse, gefüllt mit alten Erfahrungen aus der Vergangenheit und neuen Ansätzen für ein bewusstes Leben im „Hier und Jetzt“.
Erst eine ganz bewusst erlebte Nahtoderfahrung vor vielen Jahren verhalf mir dazu das Göttliche am eigenen Leib zu erfahren.
Heute weiß ich das Göttliche ist eine Energie in uns und im gesamten Universum. Sie schützt uns und passt auf uns auf. Sie hilft uns klar im Hier und Jetzt zu sein, klar in unserem Herzen. Sie schiebt uns an auf unser Herz zu hören, sodass die Stimme in uns wieder unüberhörbar wird. Sie ist an unserer Seite, sodass wir Stück für Stück lernen können unseren Verstand, der unentwegt babbeln und denken muss, ruhen zu lassen. Göttliches Licht hüllt uns ein, umgibt uns, tankt uns auf – schenkt uns Energie. Lebensenergie. Welche uns ausmacht und die wir sind, so wie wir sind und sein sollen.
Dieser Energie und Qualität können wir uns in kleinen Schritten nähern. Jeden Tag ein Stückchen mehr. Damit Vertrauen wachsen kann, eine neue Energie in uns reifen kann und sich eine neues Leben zu unserem Besten formt. Dafür müssen wir uns Zeit geben, uns Ruhe gönnen und geduldig sein. In tiefem Gottvertrauen.
Alte Erfahrungen müssen weichen und aufgearbeitet werden. Wie spirituelle Lehrer immer so schön sagen – transformiert werden. Eine Arbeit, die bewusst geschehen muss, welche ein Durchleben der Erinnerungen unumgänglich macht. Eine Arbeit, die Mut verlangt, die man lernen kann und wo man ein Werkzeug zur Umsetzung benötigt.
Ja, das Leben ist GÖTTLICH!
Wenn wir uns eingestehen, dass wir so sind, wie wir sind.
Wenn wir wieder lernen auf uns aufzupassen.
Wenn wir uns fragen: „Was ist mir in dieser Situation wichtig.“
Wenn wir unser Herz nach unserem Weg fragen.
Wenn wir Klarheit und Selbstwert lernen.
Wenn wir Egoismus, Verurteilungen und Gegeneinander aufgeben. Egal, ob andere es tun und es uns entgegenbringen.
Wenn wir unser Leben leben, so wie es für uns gut ist und nicht, wie andere uns haben wollen.
Ein Prozess, der uns ein Leben lang begleiten wird.
Ein Prozess der uns unserer innewohnenden Liebe wieder nahebringt und uns wieder zu einem liebenden Menschen heranreifen lässt. Selbstliebe ist ein Schlüssel dafür – um nicht zu sagen, die Liebe zu uns selbst.
Geh den Weg in die Liebe, mach das Leben zum Geschenk und schenke Dir ein Stück Göttlichkeit und dem Universum als Dank ein Stück Du zurück.
Herzlichst Deine Heike